Postkartensammlung

Die Postkartensammlung des Zemplén Museum wurde durch die Spende von Dr. László Petrikovits, Arzt, Zahnarzt ins Leben gerufen. Zur Zeit dieser Spende zählte die Sammlung aller Wahrscheinlichkeit nach 400 Tausend Postkarten, und seitdem ist sie beträchtlich, auf ung. 1 Millionen Stücke gewachsen.

Dr. Petrikovits hat seine Sammlung am landesweiten Treffen der Postkartensammler in Szerencs der Gemeinde mit der Bedingung geschenkt, dass aus dieser ein Museum gegründet wird, und dass die Objekte auch im Weiteren in Szerencs bleiben. Dr. László Petrikovits war ein berühmter Kunstsammler, und neben Postkarten befanden sich auch andere wichtige Objekte in seinem Besitz. Ab den Fünfzigern hat er seine Aufmerksamkeit immer stärker der Postkartenkollektion gewidmet.

Er hat nicht nur seine Sammlung bereichert, sondern das System zur Klassifizierung erstellt, das wir von kleinen Änderungen abgesehen auch heutzutage im Museum benutzen. Anhand dessen werden die Postkarten in fünf große Kategorien geordnet: geografische, thematische, Grußkarten, Karten die bildende Kunst darstellen, und Karten, die mit einer besonderen Technik hergestellt wurden.     

Die wertvollsten, und von den Forschern meistgeschätzten Karten sind die Postkarten, die Geografie darstellen. Auf diesen kann man Landschaftsbilder, Stadtbilder, einzelne Gebäude von Ortschaften sehen. Die sich innerhalb dieser Gruppe befindlichen Postkarten haben wir in zwei Kategorien geordnet: Postkarten, die vor 1945 und nach '45 herausgegeben wurden. Die Postkarten werden nach Kontinenten, Staaten und Ortschaften in alphabetischer Reihenfolge gelagert.   

Die Karten, die vor 1945 herausgegeben wurden, und die Ortschaften des historischen Ungarn darstellen, bilden eine andere Gruppe. Das Material, das Großstädte darstellt, wird thematisch kategorisiert (z.B. Strassen, Plätze, Intutitionen, Statuen, Mosaik-Karten, Ansichtskarten). Dieses System sowie ein Katalog vereinfachen die Forschung der Karten.  

Die Gattung der thematischen Postkarten war vor allem zur Beginn der Postkartenherstellung beliebt. Zu dieser Zeit hatte die Postkarte eine wichtige Rolle in der Massenkommunikation, denn jedes wichtige, und manchmal auch nicht so wichtige Ereigniss wurde auf Postkarten festgehalten, und diese herausgegeben. Die Vielfalt der Themen, die in dieser Kategorie der Sammlung zu finden sind, ist fast unermesslich. Die wichtigsten Themen sind:

Geschichte

verschiedene Ereignisse (z.B. Ausstellungen, Messen, Feuerbrände, Erdbeben, Katastrofen)

Wirtschaft (Landwirtschaft, Industrie, Verkehr)

Ethnografie (Ausland, Ungarn – Regionen, Ortschaften, typische Beschäftigungen – Ackerbestellung, Aussäung, Weinlese, Stickerei, u.s.w.)

Naturwissenschaften (Tiere nach Tierarten, Pflanzen, Höhlen, Bergbau)

berühmte Personen (Schriftsteller, Dichter, Komponisten, Schauspieler)

die Postkarten, die in der größten Auflage hergestellt wurden, waren die Grußkarten. Diese waren ein beliebtes Mittel der Kommunikation innerhalb der Gesellschaft. Es verbreitete sich sehr schnell den Freunden und Verwandten die Grüße und Glückwünsche zu verschiedenen Anlässen, wie die großen kirchlichen oder Familienfesten zu verschicken. In dieser Kategorie der Sammlung befinden sich die Karten nach Anlässen geordnet, z.B. Neujahr, Weinachten, Pfingsten, Namenstag, und die wiederkehrende Motive bilden Untergruppen.

Die Karten, die die bildende Kunst darstellen, wurden in zwei Gruppen geordnet. Eine beinhaltet die Postkarten, die an sich gesehen Kunst sind.

Unter den Gästen des Museum sind die Stücke, die mit einer besonderen Technik hergestellt wurden, die beliebtesten. In dieser Kategorie ist nicht der dargestellte Inhalt das Wichtigste, sondern das Verfahren, mit dem die Postkarten hergestellt wurden. Die Herausgeber haben jede Möglichkeit, die die Drucktechnik der Zeit bieten konnte, in Anspruch genommen, um außergewöhnliche Karten gestalten zu können. Die mit Prägedruck hergestellten Karten sind sehr verbreitet. Es befindet sich in unserer Sammlung eine andere Art von Postkarten, die es ermöglicht aus der Fläche herauzutreten, die so genannten Faltkarten. Diese bestehen aus zwei Seiten, und wenn sie geöffnet werden, bilden sie verschiedene Formen. Manchmal wurde nicht traditionelles Papier für die Postkarten verwendet. Wir kennen Postkarten, die aus Hirschleder, Birkenbaumrinde, Tannenbaum, Aluminium- oder Kupferplatten hergestellt wurden. Es war eine beliebte Methode die Papiergrundlage mit verschiedenen Materialen zu belegen. Die Karten wurden oft mit Stickern, Stickereien, Seide, Perlenstaub, Spitze, Spiegeln, Haaren oder Textilien belegt. Es gab außerdem Postkarten, auf denen lebende Blumen zu finden waren, diese waren in Geschäften zu kaufen, und wurden im Gegensatz zu den oben genannten hergestellt, und nicht individuell verschönert. Zur Zeit der Jahrhunderwende kamen Postkarten ins Umlauf, die unter Licht ein anderes Bild zeigten, so konnte man z.B. ein Gebäude von aussen und innen sehen, oder einen Unterschied im Bild zwischen Tag und Nacht erkennen. 

Die Postkarte ist zur Zeit seiner Erscheinung eine Massenware, im Verlauf der Zeit – wie auch bei anderen Objekten – wird sie seltener und ihr Wert höher. Es gibt jedoch einen Unterschied zu anderen Gegenständen, die Postkarte kann nämlich viel mehr von der Bildlichkeit seiner Zeit bewahren, als andere Dokumente, außerdem verewigt sie die Erlebnisse und Gedanken des Aufgebers, deswegen ist sie würdig erhalten zu werden.

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